Ich dachte, ich schwimme elegant...

Bis Google Gemini mir in 15 Sekunden die Wahrheit sagte

Worum geht’s?

  • Eine Geschichte über Selbstbild vs. Realität: Wie mir Google Gemini in 30 Sekunden zeigte, dass ich nicht so elegant schwimme, wie ich dachte - und warum das okay ist.

  • Plus: Wie du KI für ehrliches Video-Feedback nutzen kannst.

Screenshot Google AI Studio, Gemini Video Analyse von Steffis Versuch zu Kraulen…

Mittwochabend, 19 Uhr. Hallenbad Dießen. Chlorgeruch.

Wir sind eine Handvoll mutiger Frauen, die beschlossen haben: Diesen Sommer überqueren wir elegant kraulend den Ammersee.

Vor Monaten dachte ich: "ich sterbe nach 25 Metern". Heute schwimme ich meine 20 Bahnen. Regelmäßig. Ohne zu ertrinken.

"Steffi, ich bin so stolz auf dich", sagte unsere Trainerin gestern. "Schau mal, wie weit du gekommen bist."

Der Realitäts-Check

Eine Freundin filmte mich kurz beim Kraulen. Einfach mal checken: Stimmt mein Gefühl mit der Realität überein?

Spoiler: Tut es nicht.

Zuhause lade ich das Video bei Google Gemini hoch. (Ich wusste nicht mal, ob das technisch funktioniert.)

15 Sekunden später hatte ich die Antwort. Ehrlich und sachlich:

  • "Du schwimmst eher flach auf dem Bauch."

  • "Du hebst den Kopf beim Atmen deutlich nach vorne."

  • "Das durchbricht deine horizontale Wasserlage."

Autsch.

Aber auch: Wow.

Wie "sieht" KI eigentlich Videos?

KI "sieht" nicht wie wir. Sie zerlegt das Video in einzelne Bilder, erkennt meinen Körper und verfolgt, wie sich meine Arme und Beine bewegen.

Dann vergleicht sie diese Bewegungsmuster mit allem, was sie über perfekte Schwimmtechnik gelernt hat. Wenn mein linker Ellbogen zu früh abknickt, erkennt sie das als Abweichung vom Ideal.

Kurz: Sie rechnet sich durch mein Video und sagt mir trocken, wo ich von der perfekten Technik abweiche.

Die Ernüchterung

Im Wasser fühle ich mich manchmal wie Peti (@peti.goes.swim) - elegant, voller Power, grenzenlos.

Meine Trainerin sagt: "Du machst das super!"
Allein mit der KI: "Du schwimmst flach auf dem Bauch."

Manchmal braucht man die Einsamkeit für die Wahrheit.

Und die Demut zu verstehen: Zwischen Peti.goes.swim-Gefühl und Peti.goes.swim-Realität liegen noch ein paar tausend Trainingsstunden.

Menschen vs. Maschinen

Unsere Trainerin ist goldwert. Sie gibt mir Sicherheit, Motivation, Vertrauen. Sie sieht mich als ganzen Menschen, nicht nur als Bewegungsablauf. Sie feuert mich an, wenn ich nach 15 Bahnen aufgeben will.

Die KI? Gibt mir Details. Ehrliches Feedback ohne Rücksicht auf meine Gefühle. Und manchmal sogar ziemlich gute Tipps: "Stell dir vor, dein Ohr fährt wie ein Reißverschluss an der Wasseroberfläche entlang."

Beide haben recht. Beide sind wichtig.

KI Skill: Video-Analyse mit Gemini

Falls ihr das auch ausprobieren wollt:

1. Video aufnehmen
Meine Videos waren 15-20 Sekunden lang

2. Bei Gemini hochladen

  • Google Gemini im AI Studio öffnen (ihr braucht ein Google Konto dafür)

  • Video per drag and drop in das Chat Fenster ziehen (oder über "+" Datei hinzufügen)

  • Prompt ergänzen und abschicken

3. Prompt im Chat hinzufügen

Analysiere meine [Aktivität, z.B. Schwimmtechnik] in diesem Video.

Identifiziere die 3 größten Verbesserungsmöglichkeiten.
Sei spezifisch und direkt - ich will ehrliches Feedback.
Gib mir konkrete Übungen.

Format: Was passiert, warum es wichtig ist, wie ich es fixe.

Wichtig: Lade keine sensitiven Daten hoch. Besprich KI-Feedback immer mit echten Experten. KI ist Ergänzung, nicht Ersatz.

Der perfekte Mix

Das Schwimmtraining ist eines meiner Highlights der Woche. Da geht es um echte Menschen. Um Begegnung. Um Emotionen, Lachen und Spaß.

Zwischen den Sessions? Da kann gerne die KI ran. Als zusätzlicher Blickwinkel. Als ehrlicher Videocoach, der Details sieht, die im Training übersehen werden.

Mit chlorgeschädigten aber dankbaren Grüßen,

Steffi

PS: Diesen Sommer schwimmen wir über den Ammersee. Mit Technik-Input von der KI und Rückenwind für die Seele von unserer Trainerin. Und dem Wichtigsten: dem Spaß, den nur Menschen aus Fleisch und Blut miteinander haben können.