The body prompt

Barfuß im Gras. Bis zum Hals im kalten Wasser. Lachen in der Runde.

Eine Woche nach unserem AI-Retreat will ich über KI Workflows und Agenten schreiben. Welche Prompts wir getestet, welche Tools uns überrascht haben.

Aber mein Kopf zeigt mir andere Bilder.

• Das Lachen während der Schüttelsession. 

• „1400 Meter über Hamburg" auf dem Berg. 

• Das kalte Wasser im Naturteich um 7:04 Uhr.

Ich hab nicht damit gerechnet, dass genau das hängen bleibt.

Was ich nicht erwartet hatte

Ehrlich gesagt: Ich wusste nicht, ob das funktioniert. Ob in drei Tagen wirklich was entsteht. Ob Menschen, die sich nicht kennen, gemeinsam in ein Thema eintauchen, das sonst oft zwischen Buzzwords und Tool-Demos hängen bleibt.

Aber dann saß ich da. Mit 11 Menschen, die binnen drei Tagen eine Verbindung aufgebaut haben, die stärker war als alles aus Jahren Solo-KI-Arbeit.

Tagsüber intensive KI-Sessions, abends intensive Gespräche am Lagerfeuer.
Irgendwann kam die Gitarre raus, bewusst KI-freie Zeit - und plötzlich relativierte sich alles. In der Gruppe. Im Moment.

Warum war das so anders?

Unser Gehirn speichert keine Listen. Es merkt sich, was emotional relevant ist.

Dopamin, Noradrenalin und andere Neurotransmitter signalisieren: „Das lohnt sich zu merken.“ Deswegen bleiben Emotion, Bewegung, Kontext hängen. Nicht der hundertste Prompt.

Emotion + Körper + soziale Verbindung = echtes Lernen.

Übrigens von Neurowissenschaftlerin Mary Helen Immordino-Yang gut belegt: 

Das heißt: Wenn wir besser lernen wollen, brauchen wir Emotion und Bewegung. Vor allem im Umgang mit KI.

Zwei Hacks, die das nutzen:

1. Der Schüttel-Hack 
   → aktiviert körperliche Bewegung = emotionale Relevanz = besseres Lernen
   Wenn du festhängst - 3 Minuten schütteln. Wirklich. Füße hüftbreit, locker in den Knien, erst Hände, dann Arme, dann alles. Danach: neuer Fokus.
   

2. Reflexions-Buddy finden 
   → schafft soziale Verbindung = emotionaler Kontext = nachhaltiges Lernen
   Ein Mal pro Woche 30 Min mit jemandem über eure KI-Experimente sprechen.

Zurück zur Realität

Eine Woche später sitze ich wieder allein am Laptop.

Aber diesmal stehe ich zwischendurch auf. Gehe barfuß raus. Spüre Gras unter den Füßen. Und lache über die Nachricht in unserer AI Retreat WhatsApp Gruppe: “..heut vor einer Woche zu dieser Zeit war Stärkenradar Zeit!💪🏻🙏🏻 Vergesst nicht eure Knochensäcke zu schütteln & geniesst ein schönes Wochenende ☀️“

KI denkt schnell. Aber sie spürt nicht. Das bleibt unser Job. Und unser Geschenk.

Die beste KI-Idee kommt nicht vom Bildschirm, sondern vom Leben drumherum.

Mit bewegten Grüßen,

Steffi

PS: Mein Kater beobachtet mich seit letztem Wochenende dabei, wie ich alle 45 Minuten raus renne und mich schüttle, auch bei Regen. Sein Blick sagt: "Menschen sind komisch." Er hat recht.

PPS: Wir planen gerade die nächste Ausgabe des Retreats vom 17.-19. Oktober 2025. Wenn du dabei sein willst, schreib mir einfach oder trag dich unverbindlich in die Warteliste ein.